Zu Fuß durch Patagonien

Kurzbericht und Fotos der vierwöchigen Reise durch Patagonien im Frühjahr 2006 von Birgitt und Andree.

Patagonien - dieses Wort kennt fast jeder. Die meisten verbinden damit eine wilde Gegend recht weit weg. Damit haben sie recht!Wir, Birgitt und Andree reisten im Frühjahr 2006 ans sprichwörtliche Ende der Welt; oder in der Landessprache: Fin del Mundo...! Nach ca. 15 Stunden Flug erreichten wir die 11,3 Millionen-Stadt Buenos Aires, welche im Hochsommer, also im Dezember bis Februar, ihrem Namen nicht so ganz gerecht wird. Nach einer Übernachtung in dem uns schon bekannten und zentral gelegenen Hotel "La Giralda"... ...(10 Dollar pro Nacht und 5 Minuten zu Fuß vom Parlament bzw. der Einkaufsstraße entfernt) startete am Folgetag unser Flieger nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt (man sieht, es finden sich dafür auch derbere Bezeichnungen).
Ushuaia, Hauptstadt des Territoriums "Tierra del Fuego" (Feuerland) hat so einiges zu bieten! Unsere Highlights waren ein Bootstrip auf dem Beagle Channel... ...auf dem Seelöwen und Pinguine zu bestaunen waren.
Weiterhin eine Wanderung zum Glaciar Martial mit herrlichem Blick über Ushuaia und den Beagle Channel. Unsere Reise führte uns mit öffentlichen Langstreckenbussen ins ca. 12 - 15 Stunden entfernte und bereits in Chile gelegene Puerto Natales. Von hier aus starten die Busse in eine der spektakulärsten Gebirgsregionen der Erde... ...die Torres del Paine (hier ein Blick von der Laguna Amarga auf die Torres). Es gibt zwei bekannte Varianten, den Nationalpark zu erkunden. Das sogenannte "W", wobei in der östlichen Parkregion die Hauptattraktionen angelaufen werden und dementsprechend viele Leute unterwegs sind, oder für die, die etwas auf sich halten, den sogenannten "ElCircuito", bei dem... ...im Groben das ganze Massiv umrundet wird. Die Kombination umfaßt 123 Kilometer oder besser gesagt 6-14 Tage zu je 8 Stunden Gehzeit (je nach Wetterlage). Wir schafften es in 6 Tagen. Blumenwiesen laden am Rio Paine zum Herumtollen ein (Bild).
Wenn es gut läuft, erblickt man am 2. Tag das Campamento Lago Dickson. Bei Regen braucht es beim Anstieg zum... ...Campamento Los Perros ein wenig Optimismus!
Bei herrlichem Wetter steigt die Spannung kurz vor dem Paso John Gardner (1241 m ü. NN). Am höchsten Punkt der Route öffnet sich der Blick auf den vom patagonischen Inlandseis... ...... herrunterziehenden grandiosen Eisstrom des Glaciar Grey.
Der ca. 7 Km breite und über 20 km lange Gletscher endet mit einer über dem Wasser sichtbaren 30-50 m hohen Abbruchkante. Das Wetter hier an den südlichen Seen ist etwas ganz Besonderes! Orkanböen jagen heran... ...und peitschen das Wasser des Lago Nordenskjold die Hänge der Cuenos del Paine herauf.
Das obere, kesselförmige und von steilen Felsflanken eingerahmte Valle del Frances bietet in den ... ...frühen Morgenstunden eine faszinierende Atmosphäre. Die umliegenden Berge sind in der Gipfelregion mit einer Eiskruste überzogen. Vom Campamento Torres erreicht man innerhalb von 30-60 Minuten den Aussichtspunkt auf die Torres.
Am Besten natürlich frühmorgens zum Sonnenaufgang! Über die Zwischenstation Puerto Natales erreicht man mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ca. 5-7 Stunden ... ...das am Lago Argentino gelegene El Calafate. Am Ufer befindet sich ein Vogelschutzgebiet. Hier lohnt ein Abendspaziergang!
Das "Touristen"-Städtchen ist der Ausgangspunkt zum sehr populären - u.a. weil gut zu erreichenden - Glaciar Perito Moreno... ...der einen Seitenarm des Lago Argentino aufstaut und alle Jahre... ...mit einer "Ruptura" für weltweites Aufsehen sorgt.
Im nördlichen Teil des Nationalparks locken aufgrund der abgelegenen Lage, Cerro Fitz Roy und Cerro Torre weit weniger Besucher. Das "Pampa"-Städtchen El Calten liegt in unmittelbarer Nähe. Hier unser toller, kostenloser Zeltplatz am nördlichen Ende von El Calten.
Spektakuläre Aussicht vom Wegesrand... ...auf den majestätischen Cerro Fitz Roy. "Morgenstund hat Gold im Mund" - der Cerro Fitz Roy zur schönsten Zeit des Tages!
Näher an den berühmt-berüchtigten Cerro Torre zu gelangen erfordert einiges an Erfahrung, Ausrüstung und Geduld, denn... ...die Felswände zählen zu den schwierigsten Klettertouren der Welt, nicht zuletzt aufgrund der extremen Wetterlage. An bis zu 340 Tagen im Jahr verhüllt sich das Massiv in Nebel und Wolken!
Wir schafften es dennoch und wurden bei... ...der Abreise noch mit einem herrlichen Abschiedsbild belohnt!