Korsika-Lager 1984

Bilder und Bericht von der deutsch-französischen Rückbegegnung unserer Jufis mit den Scouts de France aus Nizza.

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Im Sommer 1984 starten unsere Jufis zu einer deutsch-französischen Begegnung mit den Scouts de France aus Nizza. Es ist eine Rückbegegnung zum Sommerlager 1983 in Medebach, in dem wir die Jufis aus Nizza zu Gast hatten. Nach zwei Seminaren der beiden Leitungsteams im Herbst 83 und im Frühjahr 84 in der Nähe von Paris waren die Hölter Leiter für einige Tage in Nizza, um das Lager mit den französischen Freunden zu planen. Jetz, im Sommer 1984 ist alles geregelt und die Gruppe macht sich auf die lange Bahnreise nach Nizza. Martins Kombi mit dem gesamten Lagermaterial ist derweil mit den beiden Christians im Autoreisezug nach Marseille unterwegs.


In Nizza werden wir von den Pfadis und deren Eltern herzlich empfangen. Für die nächsten Tage steht zunächst ein Familienaufenthalt unserer Jufis bei den französischen Freunden auf dem Programm. Für unsere Jufis eine aufregende Sache, teilweise allein dort zu leben. Das Leitungsteam ist während dieser Zeit im französischen Scoutzentrum untergebracht.


Tagsüber gibt es ein gemeinsames Programm beider Gruppen. Klar, daß der erste Weg dabei zur Strandpromenade führt. Das blaue (und laue) Mittelmeerwasser lockt! Während der Mittagshitze bleiben wir aber meist irgendwo im Schatten - wir müssen uns erst einmal langsam an die südfranzösischen Temperaturen gewöhnen.


Ein Tagesausflug führt uns ins Fürstentum Monaco. Das muß man sich mal vorstellen: Jufis aus Wenholthausen in Nizza und dann noch in Monaco!! Nach einem Bummel am Hafen entlang geht es hinauf in das sehr interessante meereskundliche Museum.



Auf der Rückfahrt gibt es im Zug dann eine kleine Meinungsverschiedenheit mit dem französischen Schaffner. Wir beenden sie mit der Benutzung der Notbremse und steigen aus... Am nächsten Morgen geht es dann zum Hafen. Mit einer Tagesfähre setzen wir über nach Korsika. In Ajaccio angekommen sind wir aber natürlich noch lange nicht am Ziel! Unser Lagerplatz liegt an einem Stausee am Fuße des Monte Cinto, mit über 2700 m der höchste Berg Korsikas.

Mit einer winzigen Schmalspurbahn geht es von Ajaccio aus hinauf ins Gebirge, das Auto parallel auf der schmalen Landstraße nebenher. Im Reiseführer steht, daß diese Schmalspurbahn regelmäßig entgleist... Nun, wir haben Glück, müssen noch einmal in einen Bus umsteigen und erreichen schließlich unser Lagergelände: ein schönes Areal mit vielen Korkeichen, die Schatten spenden. Und zudem direkt am Ufer eines Stausees, der ebenfalls bei diesen hochsommerlichen Temperaturen willkommene Abkühlung verspricht.



Irendwie ist das französische Leitungsteam an diesen fantastischen Platz geraten. Er steht nur für uns zur Verfügung und wir können uns richtig ausbreiten. Nach kurzer Zeit ist das Camp für die nächsten Tage aufgebaut.



Nach dem doch recht stressigen Stadtaufenthalt beginnt nun das normale pfadfinderische Leben. Der Stausee lockt zu verschiedenen Wasseraktivitäten - aber auch das wilde Bergland kommt nicht zu kurz! Zwei Tage geht es auf einen Hike durch die nahezu unberührte korsische Wildnis. Wege sind selten und kaum markiert, oftmals müssen wir uns mit unseren Trekking-Rucksäcken durch unwegsames Gebiet kämpfen. Abends biwakieren wir ohne Zelt in einem verlassenen Tierpferch. Und wir achten gut darauf, daß die halbwilden Schweine nicht zu uns in den Pferch kommen können! Die sehen mit ihrer schwarz-weißen Färbung zwar recht putzig aus, sind aber äußerst gefräßig!





Nach diesem Trekking-Abenteuer gönnen wir uns entspannende Tage im Lager. Unsere beiden Christians wetten mit Martin, daß sie es schaffen werden, den Monte Cinto zu besteigen - und sie gewinnen diese Wette! Es bleibt auch Zeit, einen vernünftigen Bannermast zu konstruieren.



Abends treffen wir uns mit den französischen Scouts am Lagerfeuer und organisieren gemeinsame Spiele und Sketche.



Der Kurat aus Nizza kommt für ein Wochenende zu uns ins Lager und wir feiern gemeinsam eine zweisprachige Lagermesse. Anschließend können wir eine Versprechensfeier der Scouts miterleben. Und auch die Eisdiele im nächsten Dorf kann sich über unseren regen Zulauf freuen...



Viel zu schnell vergehen die Tage! In der letzten Nacht biwakieren wir unter freiem Sternenhimmel - leider nutzen das die Schweine weidlich aus! Torsten wird sogar von einer besonders hartnäckigen Sau samt Schlafsack halb übers Gelände gezerrt. Selber Schuld! Hatte er doch im Fußende des Schlafsacks eine halbvolle Tüte Chips versteckt! Wir Leiter bereiten diesem Treiben mit einigen gezielten Gummihämmerwürfen ein jähes Ende. Mit einer Nachtfähre geht es zurück nach Nizza. Dort noch schnell ein letztes Bad im Mittelmeer und ein Besuch in der Eisdiele - dann startet unser Nachtzug zurück nach Deutschland.