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-Vorwort-


Die Entscheidung für die diesjährige Radtour durch Norwegen im Sommer 2002 wurde schon im Januar 2002 getroffen. Eigentlich hätte diese Fahrt schon 2001 stattfinden sollen, allerdings kam uns dabei die Hochzeit von Marianne und Martin „in die Quere“ (und somit eine Hochzeitsfahrt mit allen Freunden nach Umbrien)

2002 wollten wir dann aber doch mal wieder hoch in den Norden – zu viele Projekte aus den vorangegangenen Touren waren noch offen. Wir mussten uns nun nur noch entscheiden, was uns für dieses Jahr als wichtigste Dinge erschienen. Schnell war klar, dass wir uns für eine Kombination von Radtour und Trekking entscheiden würden. Und da wir sowohl im Rondane als auch im Jotunheimen zu Fuß unterwegs sein wollten, andererseits aber auch noch das Stück von Trondheim bis Bodö mit dem Rad abfahren wollten, war schon sehr früh klar, dass dieses nur mit einer Fahrtdauer von vier Wochen zu realisieren wäre.

Und damit waren die auch an Norwegen interessierten Jugendlichen unserer Pfadfinderstufe raus aus dem Projekt: vier Wochen Norwegen wäre für sie nicht finanzierbar gewesen. Als Ersatz gab es für sie eine zehntägige Kanutour auf der Lahn mit anschließendem Trekking auf dem Rothaarsteig. Für Norwegen blieben damit auch nur die etwas zahlungskräftigeren Teilnehmer übrig: Christian, Florian und natürlich Marianne und Martin.

Mit nur vier Leuten war die Programmplanung schnell geregelt; Marianne und Martin wollten bestimmte Strecken im Rondane und Jotunheimen als „Anschluss-Etappen“ zu den Touren von 1997 und 1999 laufen; Martin fehlte in seinen Radreisen durch Norwegen noch das bereits oben erwähnte Stückchen zwischen Trondheim und Bodö; Christian und Florian waren die Zielgebiete als „Neulinge“ in Norwegen eigentlich egal.

So nahmen die Vorbereitungen einen äußerst harmonischen Verlauf; eine Woche vorher wurde der Transit vorbereitet und sämtliche Lebensmittel und Ausrüstungsgegenstände verpackt – wie immer in der bewährten Zwischenteilung durch das eingebaute Gerüst samt Sperrholzplatte: oben die vier Fahrräder und das Privatgepäck, unten die Kisten mit den Lebensmitteln und reichliche Getränkevorräte.

Es hätte alles so schön sein können!

Peter, unser „Pfadfinder-Mechaniker“, machte noch in der letzten Woche einen Check des Fahrzeuges und brachte damit eine Lawine ins Rollen: irgendwo an der Dieselpumpe trat Flüssigkeit aus – das sollten wir doch noch mal besser in der Werkstatt überprüfen lassen. Und damit begannen drei unvergessliche Tage, an deren Ende der Verkauf des alten Transits und der Neukauf eines neuen Pfadfinderbusses standen! Drei Tage voller Hektik, mit der Suche nach einem Austauschteil für die defekte Einspritzpumpe (Neupreis mit Einbau so um die 2000 Euro, also nicht machbar) in Meschede beim Boschdienst und bei Kirchstein in Eslohe. Viele Spezialisten vor der geöffneten Motorhaube, viele nachdenkliche Gesichtsmienen, viele unterschiedliche Meinungen. Parallel dazu suchten wir aber schon nach einem Mietwagen bei der Firma Witteler in Brilon – ein Mercedes Vito wäre noch frei, hieß es. Zuletzt landeten wir mit unserem Transit beim Fordhändler in Bremke. „Kein Problem, das kriegen wir irgendwie schon hin“, meinte der Meister.

Doch irgendwie hatten wir zu diesem Zeitpunkt schon das notwendige Vertrauen in unseren langjährigen Reisegefährten und treuen Begleiter auf vielen Touren seit 1993 verloren! Da traf es sich günstig, dass beim Fordhändler ein anderer Transit zum Verkauf stand. Nun mussten die anderen Leiter und der Stammesvorstand entscheiden: Reparatur oder Neukauf?

Tja, und das war das Ende unseres alten Transits – zumindest, was seine Karriere bei uns Pfadfindern angeht. In den letzten Stunden vor der Abfahrt musste er wieder komplett entladen werden; die beiden Bänke wurden rausgeschraubt, da der neue Wagen keine hatte. Und schon war er für gutes Geld verkauft! Afrika ist nun sein neues Betätigungsfeld – möge er dort genau so lange noch fahren wie sein blauer Vorgänger Joringel seinerzeit nach dem Verkauf nach Russland.

Am Freitagabend ging der Neukauf dann über die Bühne – dadurch kam Martin erstmalig vor einer Fahrt nicht mehr zum Friseurbesuch. Dies wurde während der Fahrt aber ausgeglichen durch eine ruhiges Gefühl in der Magengegend hinsichtlich der Zuverlässigkeit des neuen Transits (der im Stammeslager im September dann übrigens auf den Namen Georg/San Giorgio/George (je nach Geschmack) feierlich getauft wurde.

Freitagabend dann erneut das große Packen – diesmal allerdings mit etwas mehr Problemen, da der „Neue“ nicht über ein Hochdach verfügt. Die Fahrräder mussten also mühsam der geringeren Ladehöhe angepasst werden (Lenker und Sattel ab; teilweise die Vorderräder raus)

Dann ein letztes Bier und eine letzte Nacht im eigenen Bett – jetzt sollte uns nichts mehr aufhalten.


-Reisetagebuch Norwegen 2002-



Samstag, 20.7., 1. Tag

Früh um fünf setzt sich Martin noch schnell an den Computer und druckt einige Blätter mit dem Tourprogramm aus. Die werden bei Florian dann mit Tesafilm von innen auf die Heckscheibe des Transits geklebt. Damit wäre dann die Öffentlichkeitsarbeit erledigt. An der Schule noch kurz ein Zwischenstopp: hier versammeln sich gerade die Pfadfinder zum Start zu der Kanutour. Wir können ihnen so noch schnell das neue Stammesfahrzeug präsentieren.

In Berge steigt dann noch Christian zu und um 9:25 sind wir endgültig unterwegs. Dieser Samstag soll natürlich ein heißes Stauwochenende einläuten – das ist uns schon klar. Die erste Strecke bis zur Autobahn in Rheda läuft bei bestem Wetter aber noch ganz gut – dann warnen uns die ersten Verkehrshinweise aber auch bereits schon vor: auf der Strecke von Hannover in Richtung Norden hat sich ein 70 Kilometer langer Stau gebildet. Kurz nach der Umfahrung von Hannover laufen wir dann auch auf dieses Stauende auf. Wir legen eine Mittagspause ein und beschließen dann, ab Walsrode über Bundesstraßen hoch bis Soltau zu fahren. Das hält zwar auf, nervt aber weniger als die Schleichfahrt im Stau. Um 14:26 sind wir wieder zurück auf der jetzt erneut dreispurigen Autobahn ab Soltau; Hamburg wird auch ohne größere Probleme passiert. Dann die neue Hiobsnachricht: am Autobahnende bei Lübeck 9 Kilometer und vor der Fähre in Puttgarden 12 Kilometer Wartezeit bei der Ausreise ca. 3 Stunden. Na ja, wir haben es ja nicht anders gewollt.... Wieder eine Bundesstraßen-Ausweichstrecke; vor Puttgarden geht das so aber nicht mehr. Wir tanken nochmals voll und kaufen auch gleich die Fährtickets – danach heißt es in der einspurigen Schlange geduldig warten. Gegen 19 Uhr sehen wir die Anlegestelle dann vor uns; um 19:25 Uhr sind wir nach ca. 530 Kilometern endlich auf der Fähre!

Klar ist jetzt: Schweden werden wir heute nicht mehr erreichen! Nach einstündiger Fährfahrt geht es auf der dänischen Autobahn weiter – der Verkehr ist erfreulich geringer; die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit hält ihn auch flüssiger.

Das Wetter ist prima; wir können einen schönen Sonnenuntergang erleben. Leider wird mit der hereinbrechenden Nacht auch das Fahren schwieriger. Zum Glück kommen wir bald schon in den Großraum Kopenhagen. Hier müssen wir nun nur noch die richtige Autobahn nach Helsingborg finden. Und dann heißt es scharf aufpassen: gleich muß unser Rastplatz von 1999 kommen – und auf dem wollen wir die erste Nacht verbringen.

Er heißt „Isteröd“; und ca. 10 Kilometer nach Kopenhagen-Zentrum werden wir fündig. Ein wirklich schön gelegener Parkplatz mit Rasen- und Baumbeständen; abseits gelegen mit vielen Stellflächen für Wohnmobile. Es ist um halb elf schon richtig dunkel, als wir uns über die etwas holprige „Ringstraße“ hinwegquälen. Viele andere Deutsche sind schon da; andere trudeln noch ein, während wir auf unserem Stellplatz die Räder ausladen und draußen anketten. Am Heck des Transits ist das nicht mehr möglich, da sonst die Heckklappe nicht mehr aufgeht. Auch ein Unterschied zu den bisherigen Flügeltüren. Tja, der alte Transit war doch um einiges größer!

Christian und Florian machen es sich nun mit ihren Isomatten auf der hinteren Ladefläche bequem (soweit das bei ihrer Körpergröße und einem Innenraum von etwa 1,70 Metern möglich ist); den Platz müssen sie sich aber noch mit einigen Taschen und vor allem den ausgebauten Vorderrädern teilen. Marianne und Martin stopfen die übrigen Taschen in den Fußraum vor die beiden ersten Sitzreihen und rollen auf den Sitzbänken ihre Matten aus. Das Ganze klappt irgendwie nicht so richtig – der Transit steht nicht vernünftig in der Waage. Aber für eine Nacht muß das reichen! Morgen schlafen wir ja schon wieder bei Magnus in einer Hütte.

Marianne zieht sich dann bald zurück; wir anderen genießen noch ein, zwei Dosen Bier – durchaus verdient nach dieser bislang doch recht anstrengenden Fahrt. Die ersten 710 Kilometer liegen nun schon hinter uns. Neben den deutschen Touristen, die jetzt immer spärlicher eintreffen, können wir dabei auch einige obskure Fahrzeuge beobachten, die in Abständen mehrmals ihre Runden über den Platz drehen. Von einem merken wir uns sicherheitshalber die Nummer. Sogar ein Taxi kommt vorbei! Nun ja, wir wissen noch, wie man uns auf diesem Platz 1999 (bei Tageslicht!) unsere Tütensuppen geklaut hat! So gegen halb zwölf ziehen sich die drei dann aber auch in den Transit zurück. Die Nacht verläuft ohne besondere Vorkommnisse, wenngleich doch etwas unbequem.


Sonntag, 21.7., 2. Tag

So gegen sechs Uhr werden wir wach – draußen bereits herrlichstes Sonnenwetter. Schnell wird hinten im Wagen alles ausgeräumt, damit wir an unsere Vorräte kommen – und schon bald dampft ein erster Kaffee (Typ Wiener Melange, Aldi, wie immer) in unseren Thermobechern. Kurze Hosen werden wir uns später anziehen – ein T-Shirt ist aber auch zu dieser frühen Zeit schon möglich.

Der heutige Tagesplan ist schnell geklärt: weiter bis zur Fähre Helsingör – Helsingborg; drüben in Schweden dann irgendwo eine ausgiebige Frühstücksrast; danach weiter hoch durch Mittelschweden. Erstmalig werden wir also nicht die direkte Küstenroute der E6 über Göteborg und Oslo nehmen. Der Grund liegt darin, dass wir unbedingt mal schauen wollen, wo Peter und Norbert sich immer zum Angeln aufhalten.

Unterwegs zwischen Dänemark und Schweden


Vor neun Uhr sind wir bereits unterwegs; nach exakt 23 Kilometern erreichen wir Helsingör (wenn man von dort kommt und auf dem Rastplatz schlafen möchte, muß man nach diesen 23 Kilometern die erste Abfahrt nehmen und ein Stück zurückfahren). Um 9:10 Uhr fahren wir auf Spur neun zu unserem Fährschiff der Scandline. Diese Überfahrt dauert ca. 20 Minuten (also irrt Peter, wenn er meint, der Sund zwischen den beiden Ländern sei nur etwa einen Kilometer breit – wir einigen uns mal auf zwei bis vier Kilometer) und dann gibt es noch einmal ein wenig Herzklopfen, als wir durch den Zoll rollen und uns für die rote oder grüne Fahrspur entscheiden müssen. Klar, dass wir grün wählen..... Aber Schweden gehört doch inzwischen voll zur EU, oder?

Geschafft! Tiefes Aufatmen und dann schon das nächste Problemchen: wo geht`s denn hier aus Helsingborg hinaus auf die richtige Europastraße? Unsere Karte ist leider schon etwas älter (wir finden das Druckjahr 1988 in der Legende angegeben...) und enthält nicht mehr die aktuellen E-Nummern. Zum Glück ist die grobe Hauptrichtung Stockholm – und das finden wir dann auch auf den großen Hinweistafeln, die hier in Schweden grün und nicht blau wie in Deutschland sind.

Wir müssen jetzt zuerst einmal bis Jönköping. Die Straße führt durch eine schöne schwedische Landschaft mit kleinen Hügeln und massenhaft Bäumen links und rechts, das Ganze unter einem makellos blauen Himmel. Gott Güpi ist wohl mit uns unterwegs.

An einer Raststätte fahren wir raus und versuchen die Handys zu aktivieren. Inzwischen ist uns nämlich aufgefallen, dass wir die genaue Adresse von Magnus vergessen haben. Die wollten wir noch bei Peter abholen, das ging aber im Streß mit dem Auto ebenfalls unter. Wir bekommen keinen Kontakt; dafür wird unser Wagen aber fachmännisch von einer Rentner- Reisegruppe aus Buxtehude ringsum begutachtet.

„Ihr seid aus dem HSK? Das liegt im Osten, oder?“ Tja, so kann es einem mit einem Nummernschild mit drei Buchstaben ergehen. Es ist nicht das erste mal.... Wir klären die Rentner auf und weisen auf unsere Tourpläne hin. „Fahrt doch mal zum Nordkap hoch, das ist auch schön“, bekommen wir als weiteren Rat. Wir verzichten darauf zu erklären, warum wir gerade das nicht machen werden!

Irgendwie klappt es dann aber doch mit einem unserer Handys (vor fünf Jahren hätten wir jeden gesteinigt, der so etwas mit auf eine Tour genommen hätte...) und wir hinterlassen bei Peter (junior) eine dringende Bitte, Peter (senior) solle sich umgehend mit uns in Verbindung setzen wegen der Adresse von Magnus.

So gegen elf sitzen wir dann an einer urigen Holzbank und bereiten unser Frühstück (oder ist es schon das Mittagessen?) vor – da klingelt doch tatsächlich das Handy von MM – und wir haben Peter dran! Und so erfahren wir auch gleich vom derzeit sehr bescheidenen Wetter im Sauerland und bekommen die wichtige Wegbeschreibung. Peter will Magnus auch benachrichtigen, dass wir so gegen acht Uhr am Abend dort auftauchen werden. Denn so lange soll sich unsere Fahrt nach seiner Schätzung durch Mittelschweden noch hinziehen. Wir wollen es zu diesem Zeitpunkt kaum glauben. Ist doch nur ein kleines Stück auf unserer Karte (na ja, Maßstab 1:650 000...)

Peter warnt uns noch eindringlich vor den vielen Radarfallen ab Motala. Diese Information hat uns im Laufe des Tages dann vermutlich viel an schwedischen Kronen erspart.... Dann machen wir uns aber über unser Essen her: zur Feier des ersten Tages in Schweden gibt es eine leckere Rühreipfanne; Marianne und Martin verfeinern sie mit der mitgebrachten Blutwurst (was sich geschmacklich allerdings nicht bewährte); die beiden Jungen setzen lieber auf die feine englische Art und bereiten sich ham&eggs.

Und dann beginnt eine Fahrt, die einfach nur ermüdend ist! Okay, der Weg ist bekanntlich das Ziel – aber nicht mit einem Transit durch eine eintönige schwedische Landschaft. Nach der ersten Stunde haben wir uns an den schönen, grünen Wäldern und Hügeln sattgesehen; nach der zweiten Stunde können uns auch die vielen zwischendurch aufblitzenden Seen nicht mehr aufmuntern. Was bleibt, ist eine recht monotone Fahrt; lediglich aufgelockert durch ein blödes sich Verfahren im Bereich Jönköping. Es geht vorbei am Vättern-See; viel ist von ihm aber nicht zu sehen. Dann setzt Nieselregen ein. Toll!

Um halb vier nutzen wir eine Regenpause zu einer halbstündigen Rast an diesem See etwas nördlich von Motala. Wir kochen Cappuccino und haben sogar noch Kuchen aus Deutschland dazu. Na ja, wenigstens ein Lichtblick.

Weitere Lichtblitze bleiben uns nun zum Glück auf der weiteren Strecke erspart. Das ist aber eigentlich nur der puren Konzentration der Beifahrer zu verdanken, da Martin als Fahrer endlich mal ans Ziel kommen möchte und dementsprechend auf den Landstraßen beschleunigt (beschleunigen bedeutet bei dem neuen Transit allerdings eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 120 Km/h – mehr ist leider nicht drin).

„Vorsicht – da kommt wieder einer!“ ist in der nächsten Stunde öfter im Wagen zu hören! Gemeint sind natürlich die grauen Starenkästen am Straßenrand – die stehen hier aber wirklich fast hinter jedem Busch. Wie gesagt – der Dank gilt Peters Warnung sowie den aufmerksamen Beifahrern.

Kurz nach vier setzt dann richtiger Regen ein – wenig Sicht und der Scheibenwischer auf Stufe zwei. Aber wir kommen voran. Das nächste Problem mit dem inzwischen doch recht geschrumpften Dieselvorrat und fehlender schwedischer Devisen lösen wir an einer Tankstelle in Laksa mit Hilfe der Kreditkarte.

Jetzt müssten noch so etwa 250 Kilometer vor uns liegen – unsere Blicke schweifen nun öfter besorgt zur Uhr. Und diese letzten Kilometer dürften wohl auch die langweiligsten sein! Ortschaften mit klangvollen Namen wie „Karlskoga, Storfors, Filipstadt (da verfahren wir uns erneut auf der E 20, weil wir den richtigen Abzweig nicht sofort gesehen haben), Lesjöfors und Vansbro werden passiert – jedes Mal eine Abwechslung im monotonen Durchfahren der endlos erscheinenden schwedischen Wälder. Es geht allerdings bei inzwischen wieder trockener Straße zügig voran – hinter Vanebro müssen wir gut aufpassen, dass wir die richtige Nebenstraße nach Venjan erwischen und nicht in Mora landen.

So kurz vor acht ruft Peter wieder an und wundert sich, dass wir immer noch nicht da sind. Also – wie die das immer schaffen, die gesamte Fahrt aus Deutschland in 20 Stunden hinzukriegen, wird uns immer ein Rätsel bleiben!

Aber auch der längste Weg ( der bekanntlich ja immer mit dem ersten Schritt beginnen soll) hat auch irgendwann mal ein Ende! Und so erreichen wir schließlich nach acht die (einzige) Hauptkreuzung in Venjan. Pech nur, dass gleich zwei gelbe Häuser (Zieladresse von Magnus) sich an der Kreuzung gegenüberstehen. Glück für uns: Magnus hat uns schon lange erwartet. Ein rüstiger Schwede – trotz regnerischen Wetters nur in T-Shirt gekleidet – tritt alsbald auf uns zu und beäugt unser Nummernschild.

„Ah, HSK, Hochsauerlandkreis – die Freunde von Peter“, begrüßt er uns in perfektem Deutsch. Gott sei Dank – wir haben es geschafft. Gerade noch vor Beginn der Dunkelheit. Magnus fährt mit seinem Volvo vor, und wir folgen ihm noch etwa fünf Kilometer lang die Straße in Richtung Mora. Dann ein Abzweig nach „Tigerbro“; nochmals einige hundert Meter über einen Schotterweg und dann haben wir unser Domizil für diesen Abend erreicht: eine Hütte; eher ein altes Anwesen – in gottverlassener Gegend (selbst Gott Güpi hat sich zurückgezogen und überlässt uns dem Regen – und auch den dazugehörenden Mücken!!)

Aber – wir haben ja schließlich Magnus! Und der spricht fließend und hervorragend deutsch und stellt uns seine Hütte vor, die er derzeit gerade renoviert. Und hier lässt es sich wirklich gut aushalten! Klar; kein elektrischer Strom und auch kein fließendes Wasser – das brauchen wir aber auch gar nicht. Wir genießen lieber die urige Atmosphäre in dieser Hütte, die auch gleichzeitig unser Übernachtungsort sein wird.

Licht spenden einige Kerzen; wir sitzen lange mit Magnus zusammen am Hüttentisch und erzählen von Deutschland und unseren bisherigen Reisen durch Nordeuropa. Magnus dagegen verblüfft uns mit seinen Erlebnissen in Neheim-Hüsten. Jetzt wird auch klar, warum er so gut deutsch spricht! Wir haben für ihn eine kleine Flasche Weinbrand im Gepäck, kommen jedoch nicht an die Kisten heran, weil sich das Gestell verschoben hat und nun auf den Kisten lastet. Dafür können wir ihm eine Flasche Rum mit 54 Prozent anbieten – genau das richtige für die kommenden schwedischen Winternächte! So sitzen wir noch lange zusammen und unterhalten uns mit ihm über Gott und die Welt. Und Magnus interessiert sich wirklich für alles! Dazu kommt sein enormer Ausdrucksschatz in der deutschen Sprache! Worte wie „Dunkeldeutschland“ sind ihm genau so geläufig wie „Becquerel“, als wir über die Folgen von Tschernobyl für Nordeuropa sprechen. Es macht Spaß, sich mit ihm zu unterhalten – wir sind auf der gleichen Wellenlänge!

Als er uns schließlich für die Nacht alleine lässt, rollen wir auf dem Boden unsere Isomatten und Schlafsäcke aus und genießen noch ein Cevapcici zum Abendessen. Hoffentlich wird das Wetter morgen etwas besser sein!


Montag, 22.7., 3. Tag

Der heutige Morgen bringt bereits erste Änderungen bei unseren Reiseplänen. Wir werden die als erstes geplante Wanderung im Rondane um einen Tag verkürzen, da wir heute höchstens bis zum Wanderparkplatz „Spranget“ kommen werden. Das bedeutet aber auch, dass wir für einen Tag weniger an Lebensmitteln mitschleppen müssen.

Frisches Trinkwasser aus dem eigenen Brunnen - störend dabei sind nur die vielen Mücken


Und das gesamte Material für diese Tour wollen wir jetzt noch hier in der trockenen Hütte zusammenpacken – also alles, was für die drei Tage in den Rucksack gehört. Zunächst aber wollen wir ausgiebig frühstücken! Dazu muß natürlich erst einmal frisches Wasser am Brunnen geholt werden. Die Technik ist simpel; der Schöpfeimer leider ziemlich löchrig. Man muß sich mit dem Schöpfvorgang ziemlich beeilen, damit noch genügend Wasser im Eimer bleibt! Wir haben den Bogen aber ziemlich schnell heraus. Nach dem ersten Kaffee packt jeder seine eigene Ausrüstung zusammen; danach geht es an die Verteilung der Lebensmittel. Da kommt schon was an Gewicht zusammen! Draußen regnet es derweilen munter und die Mücken umschwirren uns in Scharen.

Zum Frühstück gibt es nun Leberkäse und Spiegeleier; wir müssen die Frischverpflegung möglichst schnell vertilgen, ehe die fehlende Kühlung alles ungenießbar macht. Inzwischen sitzt uns auch die Zeit im Nacken, da wir uns für zehn Uhr mit Magnus an der Kreuzung von Venjan zu einer Besichtigung von Norberts Hütte verabredet haben. Vor der Abfahrt bringen wir die Hütte wieder in ihren ursprünglichen Zustand.

Inzwischen ist es doch schon etwas später geworden; der leichte Regen hat sich inzwischen in ein beständiges Herabströmen verwandelt und wir haben ziemlich nasse Füße bekommen auf dem Weg durch das hohe Gras von der Hütte zum Wagen.

Wir versuchen, Magnus in dem beschriebenen gelben Haus an der Kreuzung zu finden; treffen dagegen aber nur auf diverse andere Leute, die uns anscheinend nicht verstehen. Eine recht trostlose Gegend ist das hier. Dann erscheint aber Magnus doch noch mit seinem Volvo und wir fahren gemeinsam ein paar Kilometer auf unserer gestrigen Straße zurück, ehe wir in eine Schotterstraße Richtung See abbiegen.

Die Hütte von Norbert hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt – weniger die Hütte selbst als ihre Lage: relativ dicht an der Schotterstraße und umgeben von vielen anderen Hütten. Was mag die ganzen Leute dazu bewegen, ausgerechnet hier wochenlang Ferien zu machen? Da muß man schon begeisterter Angler sein.

Dann verabschieden wir uns von Magnus; von einer Bezahlung für die Übernachtung in seiner Hütte will er nichts wissen – schließlich seien wir Freunde von Peter und Norbert. Nach guten Wünschen für unsere weitere Tour fahren wir dann los in Richtung Norwegen. Schon kurz hinter Venjan hört der Asphalt auf und wir müssen uns viele Kilometer über eine ausgefahrene Schotterpiste quälen. Langsam wird uns klar, dass wir noch eine sehr lange Zeit benötigen werden, bis wir den Parkplatz Spranget erreichen.

Inzwischen stellen sich erste Belüftungsschwierigkeiten beim Transit ein. Das Lüftungssystem scheint dieser schwedischen Witterung nicht gewachsen zu sein – selbst die Windschutzscheibe beschlägt bei diesem herunterklatschenden Regen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass unsere Regenjacken innerhalb des Wagens für zuviel Feuchtigkeit sorgen. Die Schweden mögen uns verzeihen – wir aber sind froh, dem Land inklusive diesem Wetter bald den Rücken kehren zu können.

Wir passieren Sälen und Fulunäs, ehe wir bei Grundforsen den Grenzübergang erreichen. Jetzt wird es spannend! Norwegen gehört ja nun nicht zur EU und hat dementsprechend seine eigenen Zollvorschriften, die in einem gewissen Gegensatz zu unserer Transitladung stehen. Zollangaben machen geht aber nicht, da wir keinerlei Zollgebäude an der Grenze vorfinden. Diese Gelegenheit bietet sich aber etliche Kilometer später, als an der Straße urplötzlich ein Schild auftaucht: „Tollplaza – 2 Km“

Also gut, auf diesen zwei Kilometern müssen wir die Entscheidung treffen: ranfahren oder das Risiko einer fliegenden Kontrolle in Kauf nehmen. Wir entscheiden uns aus Zeitgründen für die zweite Alternative....

Und so sind wir nun also in Norwegen unterwegs – und irgendwie ist die ganze Stimmung gleich ganz anders. Wir finden spontan viele Dinge, die uns an diesem Land besser gefallen (die Schweden mögen uns das erneut verzeihen!). Marianne hat unsere Eindrücke dazu im Reisetagebuch festgehalten: weniger Regen, breitere Täler mit mehr Aussicht; keine beschlagenen Scheiben mehr und bessere Musik (Westernhagen) auf dem Recorder und als Clou: gelbe Straßenmarkierungen!

So steigt unsere Stimmung immer mehr und wir beschließen sogar, von unserer Route über Hamar und der E6 abzuweichen und über die RV 3 und die Straße 27 bzw. 220 erst bei Vinstra die E6 anzusteuern. Eine intuitiv richtige Entscheidung! Das hat mit der plötzlich aufgetauchten - eher noch vagen - Idee zu tun, vielleicht die Radtour vorzuziehen und bei diesem Wetter gleich nach Melhus zur Zeltfirma Helsport durchzufahren. Denn auf Trekking im Regen und wolkenverhangenen Bergen hat niemand so richtig Lust.

In Nybergsund verfahren wir uns mal wieder ein wenig und stehen dafür plötzlich an einer gesperrten Brücke. Der Grund dafür wird uns schnell klar: die Regengüsse der letzten Tage haben den Fluß stark ansteigen lassen und die Wassermassen hätten neben der weggespülten Brücke fast noch ein Haus mitgerissen.

So hatten wir uns den Start nicht vorgestellt: Regen, Regen, Regen und viel Hochwasser


Bei Koppang auf der RV 3 steuern wir nun erstmals eine norwegische Cafeteria an – jetzt haben wir ja ausreichend norwegisches Geld – und gönnen uns einen ersten Kaffee. Mit 10 NOK (umgerechnet so ca. 1,35 €) nicht gerade billig; wir erinnern uns aber gerade noch rechtzeitig an den norwegischen Brauch, dafür mehrere Kaffee trinken zu können. Auf unsere Nachfrage werden wir dazu auch freundlich eingeladen.

Und in dieser Cafeteria werfen wir auch einen ersten Blick auf die letzte Seite des „Dagbladets“: hier steht das Wetter für den aktuellen Tag sowie die Prognose für morgen bzw. die nächsten fünf Tage. Und was wir da für die Region „Rondane“ sehen, gefällt uns ganz und gar nicht! Regen, Regen, Regen!

Ab Trondheim nordwärts dagegen heiter bis wolkig und trocken – und das für die gesamten fünf kommenden Tage! Die anschließende Diskussion an unserem Tisch ist schnell; das Ergebnis eindeutig: kein Trekking im Rondane – dafür sofortige Weiterfahrt nach Norden; abends wollen wir möglichst eine Hütte nehmen.

Gesagt, getan; schon bald sind wir auf der RV 3 wieder in Richtung Norden unterwegs; ab Tynset zieht sie sich nach Nordwesten. Martin ist dieses Gebiet schon im Jahr 1994 mit dem Rad abgefahren; mit Marianne kam er 1995 dann auf der Kleinbus-Rundtour erneut hier vorbei. Beim ersten Hinweisschild „Hytter“ biegen wir rechts in einen Feldweg ein. Es geht steil bergauf zu einem Bauernhof – ein paar kläffende Köter erwarten uns schon. Sie locken auch den Bauern heraus, mit dem wir uns in englisch verständigen können. 500 NOK sind uns für eine Nacht aber zu viel; dazu liegt die Hütte hoch oben an einem Feld und ist nur über einen Fußweg zu erreichen. Das bedeutet, dass wir alle Sachen hoch tragen müssten. Also verabschieden wir uns freundlich und fahren wieder hinunter zur Straße.

Das Problem ist nun mal wieder der recht leergefahrene Tank des Transits – er ist zwar recht sparsam und verbraucht weniger als acht Liter Diesel auf 100 Kilometer – bei unseren langen Fahrtstrecken wird aber auch der größte Tank mal leer. Also steuern wir die nächste Tankstelle an und füllen unser bislang treues Gefährt randvoll.

Dann der Schock des Tages: zuerst akzeptiert man unsere EC-Card nicht (in Schweden war das kein Problem – stimmt vielleicht mit dem Magnetstreifen was nicht?); Martin holt also frohgemut die Visa-Card aus dem Wagen und erlebt die nächste böse Überraschung: die junge Dame hinter dem Schalter schiebt die Karte zwar durch, erhält jedoch anscheinend eine Fehlermeldung! Sie schaut sich die Karte an und weist Martin darauf hin, dass diese Karte im Juni 2002 abgelaufen ist. Tja, Pech – die neue Karte liegt daheim auf dem Schreibtisch! Jetzt hilft nur noch Bargeld weiter, von dem zum Glück momentan noch genügend vorhanden ist.

Im Wagen dann ein kurzer Disput zwischen Martin und Marianne, wer denn nun der Verantwortliche für diese Panne ist. Nun ja, eigentlich ist das jetzt ziemlich egal – das Zahlen mit Visa-Card hat sich für diesen Urlaub von alleine geregelt.

Wir fragen noch schnell bei der örtlichen Tourist-Information nach einer Hütte nach: nicht weit weg gibt es ein exklusives Hütten-Center mit allem Schnickschnack – wir fragen erst gar nicht nach den Preisen und fahren dran vorbei.

Kurze Zeit später haben wir aber Glück! In Kvikne, so etwa 10 Kilometer ehe die RV 3 die E6 erreicht, werden wir fündig! „Hogstad Camping“ ist auch für Leute, die auf der E6 unterwegs sind, eine gute Adresse. Da 10 Kilometer abseits der Hauptroute, sind die Preise entsprechend billiger! In einem kleinen Kiosk sitzt ein älterer Mann und begrüßt uns freundlich – jawohl, Hütten sind noch frei, wir sollen sie uns ruhig mal ansehen – Kosten: 275 NOK. Wir schauen kurz zu den Hütten hinunter und sind überrascht: von wegen Hütte! Ein ganzes Ferienhaus erwartet uns: 2 Schlafsräume, dazu eine Miniküche und ein Wohnzimmer mit TV. Dazu eine prima Veranda, gegen Regen geschützt. Auf der anderen Seite ein schöner Blick hinunter auf den Fluß – da gibt es für uns nichts mehr zu überlegen!!

Oben zahlen wir unseren Obolus und fahren dann den Transit vor die Hütte. Alles wirklich sehr praktisch geregelt. Das brauchen wir heute aber auch, weil wir jetzt alles wieder umpacken müssen. Radfahren steht ja jetzt an – und dafür muß eine völlig andere Ausrüstung und auch eine ganz andere Verpflegung zusammengestellt werden. Das wollen wir möglichst alles hier in Ruhe erledigen und nicht erst auf dem Firmengelände von Helsport.

Zuerst aber einmal ist ein Umtrunk auf der Veranda dran – endlich mal kein Regen und keine Fahrerei! Florian macht sich dann schon mal an die Herstellung eines „Bären-Ratz“ (nach dem Rezept von Andree). Man nehme: ca. 10 scharfe Lakritz-Bonbons („Türkisch-Pfeffer“) aus einem norwegischen Geschäft; diese schön klein gemörsert (was zunächst für Schwierigkeiten sorgte); dieses Pulver mit etwa einem halben Liter Wodka (aus Preisgründen besser schon aus Deutschland mitgebracht) vermischt und etwas „ziehen“ lassen. Florian hat den ganzen Abend über seinen Spaß daran – und sogar noch am nächsten Morgen, wie er später zugeben muß....

Gemeinsam machen wir uns dann an die Zubereitung des Abendessens: „Hackfleisch-Nudelpfanne“ steht heute auf dem Speiseplan. Die Grundlage bildet dafür ein ganzer Beutel Zwiebeln; von Christian fachmännisch gepellt und zerkleinert. Später gibt er zu, dass dieses seine ersten Zwiebelbearbeitungsversuche waren. So lernt man bei unseren Touren doch immer noch was dazu! Zu dieser schön angerösteten Grundlage gibt es zwei Dosen Schweinefleisch. Danach kommt die deutsche Chemieindustrie in Form von drei Tütchen „Nudelpfanne à la Maggi“ zum Einsatz. Hinzu kommt das Kochwasser und als das kocht, die Nudeln – und so sparen wir uns den zweiten Topf. Wirklich klug überlegt von Maggi (oder war es Knorr?). Ein wenig Cayenne-Pfeffer gibt den letzten Pfiff für einen großen Nudeltopf, von dem am Schluß kaum noch etwas übrig bleibt.

So gesättigt haben wir eigentlich nur noch wenig Lust für das erforderliche Umpacken – dazu kommt noch, dass wir an die meisten Lebensmittel ja noch nicht herankommen, weil die Kisten immer noch unter dem Sperrholzboden mit den Rädern verklemmt sind. Also können wir das Zusammenstellen der meisten Lebensmittel auch erst bei Helsport erledigen.

So bleibt uns noch genügend Zeit für das eine oder andere Getränk, wobei auch neben den Cola-Vorräten der erste Rum zum Einsatz kommt. Zwischendurch schlendern wir zum Fluß hinunter und versuchen uns im Zielwerfen mit flachen Steinen. Leider treibt uns der wieder einsetzende Regen bald zurück unter das Veranda-Vordach. So richtig dunkel wird es in dieser Breite Ende Juli nicht mehr – wir können schon mal üben, wie wir demnächst bei Dämmerlicht schlafen werden.


Dienstag, 23.7., 4. Tag

Wir schlafen nicht allzu lange – schließlich startet heute die Fahrradtour ab Melhus – und bis hinter Trondheim wollen wir auf jeden Fall kommen. Aber bis dahin gilt es noch eine Menge zu erledigen.

Heute ist erst einmal die letzte Chance für eine ausgiebige warme Dusche. Also machen wir uns nacheinander auf, hinauf zum Waschhaus. Die Überraschung: eigentlich soll das Duschen zehn Kronen kosten; warmes Wasser kommt aber umsonst aus dem Duschkopf und von einem Automaten ist nichts zu sehen. Erfreulich – wie schon gesagt: dieser Platz ist wirklich zu empfehlen!!

Danach heißt es mal wieder: alles im Transit verstauen. Das wird in den nächsten Tagen anders! Dann zählen nur noch die eigenen Fahrradtaschen und alles wird einfacher (weil weniger an Gepäck) sein. Leider wieder mal ein Tagesbeginn mit Regen und trübem Wetter – obwohl die Wolkendecke nicht mehr so dicht ist und wir auf trockenes Wetter hoffen können.

Weil im Kiosk niemand da ist, können wir uns auch nicht verabschieden. So sortieren wir an den vielen Mülltonnen noch schnell unseren Abfall und lernen dabei, dass man die Transittüren bei Regenwetter besser nicht zu lange offen lässt: der Regen sammelt sich leider in den Seitenablagen der Türen, dies wiederum zwingt uns zu einer Trocknungsaktion mit Toilettenpapier.

Bald darauf erreichen wir die E6, die hier ziemlich eng, kurvig und unübersichtlich ist. Uns ist es egal; wir fahren eh nicht besonders schnell bei diesem Regenwetter. Wir passieren Berkak und erreichen nach 40 Kilometern Stören; ein Ort, in dem wir schon mehrmals ins Gauladalen nach Röros abgebogen sind. Ab jetzt ist uns die Strecke bis Melhus bekannt – sei es von Fahrradtouren als auch von mehreren Autotouren.

Der Weg im Ort Melhus hin zur Firma Helsport ist uns ebenfalls schon vertraut. Wir parken unseren Transit vor dem hinteren Eingang und betreten die Verkaufsräume. Wir haben im Vorfeld angefragt, ob wir hier den Wagen während der Radtour abstellen können – kein Problem, war die Antwort. Außerdem wollen wir wieder einige Zelte kaufen. Schade, Laila, unsere bisherige Kontaktperson, ist anscheinend nicht da, wohl aber unser Fax.

MM entschließen sich dann zum Kauf zweier Zelte aus dem Extrem-Bereich – sie wollen sie testen und eventuell später weiter an den Stamm verkaufen, wenn sie sich bewähren sollten. Außerdem tauschen wir einige Gestängeteile um – inzwischen gibt es völlig neue Helsport-Gestänge (mit den alten hatten wir einige Probleme). Angesichts der günstigen Einkaufspreise entschließt sich Christian noch schnell zum Kauf eines neuen Schlafsacks. Danach machen wir uns draußen bei Nieselregen ans Ausladen der Räder. Christian kümmert sich um die Montage der abmontierten Teile; wir anderen bereiten das Gepäckaufteilen und die Zusammenstellung der Lebensmittel vor.

Umpacken der Fahrradausrüstung in Melhus bei der Firma Helsport

Schwierigkeiten bereiten die Bremsen an Mariannes Vorderrad; wir beschließen, in Melhus in einem Sportgeschäft vorsichtshalber nachzufragen, was noch an der Feineinstellung geändert werden könnte. Mit einem Veltins-Geschenkkarton bedanken wir uns dann bei unserer freundlichen Verkäuferin und fahren den Transit zum angewiesenen Parkplatz in Sichtweite der Bürofenster. Hier stellen wir fest, dass der Spanngurt bei Christian nicht einrastet. Also improvisieren wir und befestigen das Gepäck auf dem Hinterrad mit zwei Spannriemen. Das ist zwar künftig etwas zeitraubend, hält aber sicher!

Die letzten Vorbereitungen vor dem Aufbruch - nun gut, wenn es dann sein muß eben auch im Regen!

Nun ist die Zeit gekommen für eine letzte Dose Veltins – schade, die gesamten Biervorräte müssen natürlich im Transit zurückbleiben – ab jetzt werden wir wohl Lettöl-Trinker sein! Ein letzter Blick zurück auf unseren Wagen – den werden wir in den nächsten 12 Tagen wohl nicht mehr sehen – dann sind wir unterwegs per Rad in Richtung Norden. Wie weit werden wir wohl kommen? Wir haben uns kein ganz festes Ziel gesetzt. Schön wäre es ja bis Bodö – aber das ist ein gehöriges Stück. Abhängig sein wird es vom Wetter, von eventuellen Pannen und natürlich auch von unserer Kondition.

Erste Anlaufstelle nach knapp einem Kilometer ist im Zentrum von Melhus das „Sporthuset“. Hier soll sich ein Fahrradgeschäft befinden. Wir bocken vor dem Eingang unsere schwerbepackten Räder auf und bitten den ersten Verkäufer, der auf uns zukommt, um Hilfe. Und der lässt sich nicht lange bitten: in Sandalen (ohne Socken) und T-Shirt kommt er raus (der Regen scheint ihn nicht zu stören) und begutachtet fachmännisch Mariannes Vorderradbremsen. Seine Diagnose: Bremsbeläge zu weit abgefahren. Nun, dafür haben wir Ersatz; Christian kommt an seine am schnellsten dran und fünf Minuten später (wir haben dem freundlichen Burschen noch schnell unsere Inbusschlüssel zur Verfügung gestellt) ist alles wieder in Ordnung: neue Bremsbeläge und einwandfreie Funktion! Wir bedanken uns bei ihm mit unserer letzen Dose Schultenbräu, weil er partout nichts für die Reparatur haben will.

Und dann sind wir also tatsächlich unterwegs! Entlang der E6 zunächst; es regnet kräftig. Das Fahren wie immer am Anfang ein wenig ungewohnt; das Gewicht der vier Taschen samt Sack hinten auf dem Rad macht das Lenken zunächst etwas schwer. Schlimmer allerdings ist der Verkehr, der auf der E6 natürlich enorm ist. Da wir aber nur wenige Kilometer bis zum Kreisverkehr vor Trondheim fahren wollen, verzichten wir auf eine großräumige Umgehung.

Zum Glück hat die E6 hier fast durchgängig einen Radstreifen. Und schon bald erreichen wir den Kreisverkehr. Hier ist eine gute Ausschilderung eines Radweges nach Trondheim hinein; sie nennt sich „Heimdals-Route“ und soll uns in etwa 12 Kilometern direkt ins Zentrum führen. Was diese Angabe allerdings verschweigt ist die Tatsache, dass Heimdal (ein Vorort von Trondheim) ziemlich hoch am Berg gelegen ist.

Und so kommen wir schon nach kürzester Zeit unter unseren Regenanzügen recht heftig ins Schwitzen, als wir den langen Aufstieg hochstrampeln. Fahrradfahren mit Regenzeug ist wahrlich kein besonderer Genuß! Dennoch bietet das Radfahren hier auch seine Vorteile! Nach einigen Kilometern erscheint auf dieser eigentlich doch recht kleinen Straße tatsächliche eine automatische Mautstation: jedes Fahrzeug in Richtung Trondheim muß hier für den Zugang zum Zentrum bezahlen – und das nicht zu knapp! Einzige Ausnahme: Fahrräder sind auf dem Zollschild nicht erwähnt. Ein wenig misstrauisch rollen wir durch den videoüberwachten Durchgang und erwarten halb und halb ein Alarmsignal – nein, Räder sind tatsächlich frei. Das werden wir übrigens noch öfter unterwegs bei Brückenpassagen erleben.

Wir sind auf jeden Fall froh, als die Steigung endlich abflacht und wir durch das Zentrum von Heimdal kommen. Von nun an geht es bergab – und das kräftig! Gut, dass Mariannes Vorderradbremse richtig greift! Ein gutausgebautes Radwegenetz führt uns nun immer tiefer ins Stadtgebiet von Trondheim hinein. Kontakt mit dem Autoverkehr gibt es dabei kaum.

Wir müssen unterwegs einige Male nachfragen – auf englisch ist das aber kein Problem. Unser Ziel ist der Osthafen; hier soll laut unserem Radreiseführer mehrmals täglich ein Postexpress-Boot zur anderen Fjordseite fahren. Es nimmt zwar keine Autos mit, wohl aber Fahrräder. Das einzige Problem dabei ist nur, dass wir in dem weiträumigen Gelände erst einmal den richtigen Fähranleger finden müssen. Inzwischen hat der Regen aufgehört; wir lassen die Anzüge aber noch an, um uns vor dem kühlen Wind zu schützen. Bei dem vielen Schwitzen vorher wäre die erste Erkältung sonst vorprogrammiert. Nun ist es auch langsam an der Zeit, unserem Regengott Güpi ein erstes Opfer zu bringen – das hat bei uns Pfadfindern inzwischen schon eine lange Tradition.

Mit der Unterstützung einiger hilfsbereiter Trondheimer erreichen wir dann ohne viel Umwege das richtige Hafengebäude; zuvor rollen wir langsam durch die doch recht malerischen Gassen des Hafenviertels. Wir parken unsere Räder vor dem Haupteingang und genießen dann die Wärme der Empfangshalle. Zeit, mal endlich norwegisches Geld auszugeben und sich etwas zu gönnen!

Christian und Florian machen den Anfang und bestellen in der Cafeteria Hamburger, indem sie mehr oder weniger auf die ausgehängten Bilder deuten und damit ihre Wünsche kundtun. Die Überraschung ist danach allerdings recht groß, als sie dafür jeweils über 60 NOK hinblättern müssen. Nun beginnt ein erstes kompliziertes Umrechnen. Was wäre das denn nun in Euro, und was damit in der guten alten Mark. Wir rechnen lange hin und her und kommen doch wieder auf einen umgerechneten Preis von etwa 17,- – 18,- DM – wohlgemerkt: für einen Hamburger! Merke: das Leben in Norwegen ist teuer! (Später haben wir dann den genauen Kurs: es waren 15,-DM)

Marianne und Martin begnügen sich mit einem ersten Pölser mit 22 NOK auch nicht gerade billig; beide erinnern sich daran, dass so ein Pölser vor drei Jahren so zwischen 12 und 16 NOK gekostet hat. Aber wie gesagt – wir wollten uns nach dieser Regenfahrt schließlich mal eine Belohnung gönnen! Marianne findet auf dem Boden noch einen fremden Geldbeutel und gibt ihn bei der Cafeteria ab – den hätten wir besser mal geplündert!

Wichtiger ist für uns allerdings die Auskunft, dass wir tatsächlich am richtigen Anleger stehen und heute noch gegen 18 Uhr ein Express-Boot zur anderen Fjordseite fahren wird. Die Tickets können wir direkt auf dem Boot lösen. Bis dahin haben wir noch gut 40 Minuten Zeit und nützen die zum Aufwärmen. Draußen ist es inzwischen zwar völlig trocken – dafür pfeift ein beißender Wind um das Gebäude herum. Da ist es in der Halle doch gemütlicher! Die Räder haben wir vor den großen Fenstern gut im Auge.

So etwa 10 Minuten vor der Abfahrt versammeln sich erste Passagiere am Landungssteg; wir tun es ihnen gleich und schieben schon mal die Räder bis direkt an die Gangway – wer weiß, wie viele Leute sonst noch mit dem Rad mitwollen. Und schon rauscht ein kleines Schnellboot um die äußere Hafeneinfahrt herum und nimmt Kurs auf unseren Landungssteg. Es dauert nur wenige Minuten, und wir haben unsere Räder im Heckbereich des Schiffleins verstaut; die restlichen Passagiere sind an uns vorbei in den geschlossenen Salon gegangen – wir bleiben draußen und genießen die Sicht auf das hinter dem Kielwasser schnell zurückbleibende Trondheim.

Von Trondheim geht es mit dem Schnellboot hinüber nach Vanvikan

Mit 130 NOK ist die Überfahrt für 4 Personen samt Rädern wahrlich nicht teuer (zwei weitere Hamburger hätten wir sonst dafür bekommen....). Was wird uns drüben erwarten? Zumindest sind wir nun endgültig „on tour“. Nach etwa 30 Minuten hat das „Hurtigbat“ (nicht zu verwechseln mit der großen „Hurtigrute“!) den gegen-überliegenden Ort Vanvikan erreicht. Wir sind davon ein wenig enttäuscht, denn der Ort besteht eigentlich nur aus einem Fähranleger und einem einsamen Supermarkt.

Der allerdings kommt uns nun gerade zurecht! Nach dem finanziellen Desaster mit Hamburgern und Pölsern ist es jetzt Zeit für ein echtes Lettöl! Also schnell mit den Rädern hinüber zum Supermarkt und die Lage erkundet. Und die stellt sich sogleich als ziemlich undurchsichtig heraus. Lettöl ist nirgends zu finden – alles nur normales Bier (allerdings zu für uns Deutsche nicht normalen Preisen!). Wir fragen bei einem Verkäufer nach und der muß tatsächlich erst einmal ein wenig suchen, bis er unten in einem Regal ein paar Lettöl-Flaschen entdeckt. Große Auswahl gibt`s nicht – nur eine einzige Sorte. Wir decken uns für den restlichen Verlauf des Abends damit ein, köpfen natürlich draußen aber sofort ein erstes Fläschchen. Da das Bier ziemlich kalt ist, kann man es geschmacklich sogar genießen – und die nächsten Wochen werden wir uns ja sowieso damit begnügen müssen.

Dazu gibt es eine erste Packung Schoko-Kugeln aus den Radtaschen; sozusagen zur psychischen Aufmunterung. Nun gut, trocken ist es ja – aber von angenehmen Temperaturen sind wir immer noch weit entfernt. Wenigstens sind unsere Regenanzüge inzwischen auch von innen trocken – wir hatten sie im Hafencenter natürlich ausgezogen und zum Abtrocknen gewendet. Trotzdem lassen wir sie an, um dem Wind ein wenig zu entkommen.

Ab jetzt sind wir auf der RV 755 unterwegs; in Richtung Straumen/Steinkjer. Und ab hier haben wir auch eine Routenbeschreibung aus unserem `90er Radreiseführer von Frank Pathe (Verlag Wolfgang Kettler), nach dessen Angaben wir schon 1990, 1994 und 1999 gefahren sind. Unser weiterer Reisebericht enthält daraus teilweise einzelne Passagen (kursiv in Anführungszeichen gedruckt; s. auch www.kettler-verlag.de):

„Etappe 93: Trondheim-Vanvikan-Leksvik-Grönlia-Mosvik Kirke-Kjerringvik-Vangshylla-Straumen-Steinkjer (113 Km); mittlerer Schwierigkeitsgrad >>; Höhenprofil: o-224-320-0-80-100-0 m.

Mit dieser Etappe beginnen die Streckenbeschreibungen, die Sie weiter nach Norden bringen. Sie befinden sich auf gleicher Breite wie Alaskas größte Stadt Anchorage, nur mit dem Unterschied, dass Nordnorwegen deutliche klimatische Vorteile zu verbuchen hat. Auf der ganzen Etappe gibt es keine Campingplätze; lediglich am Ende in Steinkjer.“


Na, das hört sich doch ganz gut an. Okay, mittlerer Schwierigkeitsgrad; immer wieder von 0 m hinauf bis auf 320 m – das wird uns ganz schön ins Schwitzen bringen mit unseren gut 20 Kilo Gepäck an jedem Rad. Andererseits bedeutet das auch jedes Mal eine schöne Abfahrt. Nun gut, die klimatischen Vorteile erschließen sich uns momentan noch nicht so richtig – aber das kann ja noch kommen. Und Campingplätze brauchen wir momentan noch nicht; jetzt wird erst mal das „Jedermannsrecht“ zum Freicampen in Anspruch genommen. In Steinkjer können wir ja mal schauen, ob mal wieder eine schöne warme Dusche gefällig ist.

„Von Vanvikan geht es dann 30 Kilometer immer am Trondheimfjord entlang. Die sanften Hügel um den Fjord sind eines der wichtigsten Anbaugebiete des Landes. Leksvik ist in ganz Norwegen als Erdbeergemeinde bekannt“.

Hmm, wir haben gelernt, diese Wegbeschreibungen sorgfältig Wort für Wort zu lesen. Immer am Fjord entlang – das muß nicht automatisch bedeuten, dass die Straße auf gleicher Höhe bleibt – oh nein, das haben wir bei anderen Touren bereits bitter erfahren müssen! Sanfte Hügel – mal sehen, was das bedeutet. Wichtigstes Anbaugebiet – da läuten bei uns die Alarmglocken. Das heißt im Klartext nichts anderes, als dass jedes ebene Plätzchen kultiviert ist und wir es schwer haben werden, heute Abend einen freien Lagerplatz zu finden.

„Im Bogen der R 755 befinden sich am Ufer einige alte Grabhügel. Ein wenig später durchfahren Sie einen kurzen Tunnel. In Leksvik ist der erholsame Teil der Etappe erst einmal vorbei: es geht 300 Höhenmeter zum Grönsjö hinauf, und als weiteres Übel ist die Straße unbefestigt“.

So, so, einige Grabhügel – da wird es doch wohl keine Erdbeerfelder geben. Bestimmt ein einsames Örtchen und für eine Übernachtung im Zelt wie geschaffen. Außerdem können wir am nächsten Morgen in Leksvik alles zum Frühstück einkaufen. Und heute noch die 300 Höhenmeter fahren – dazu reicht weder die verbleibende Tageslichtzeit noch unsere Lust! Also, auf zu den Grabhügeln.

Die Straße steigt hinter Vanvikan leicht an und führt dann am Fjord entlang; und wie schon vermutet bietet sich hier nirgends eine Möglichkeit zum Übernachten. In Seter verpassen wir dann die Zufahrt zum Grabhügel. Vor uns liegt nun eine langgestreckte Bucht, teilweise mit schönen, bereits abgemähten Wiesen, die bis zum Ufer hinunter reichen. Vom starken Wind mal abgesehen ein ideales Plätzchen. Allerdings eindeutig Privatgelände – und da wollen wir das Jedermannsrecht nicht ohne Nachfrage anwenden. An einer kleinen Häuseransammlung stehen zwei Männer; wir sprechen sie an – und zu unserer Überraschung antwortet einer von ihnen sogar auf deutsch! Wir erklären ihm unser Anliegen – und was nun geschieht, hätten wir uns nicht vorstellen können!

Wir werden von Erling Berg, so stellt er sich später vor, hoch zu seinem Grundstück eingeladen. Dort können wir die Nacht auf einer ebenen Wiesenfläche zelten. Zusammen mit seinem Hund Charly geht es nun die wenigen Meter hoch zu seinem Grundstück – und dort haben wir wirklich ein windgeschütztes Plätzchen, an dem wir unsere Zelte erstmals aufbauen. Während wir aufbauen, kommt Erling nochmals vorbei und lädt uns zum Abendessen in sein Haus ein. Wir können es kaum glauben! Dankbar nehmen wir diese Einladung natürlich an.

Als wir nach getaner Arbeit in sein Haus kommen, sind wir zunächst einmal überrascht von der gelungenen Einrichtung! Erling ist von Beruf Grafiker und arbeitet viel von zu Hause aus mit dem Computer, hat aber auch in Trondheim noch ein eigenes Büro. Klar, dass sich seine beruflichen Fähigkeiten in der Innengestaltung des Hauses widerspiegeln.

Er hat eine Lofotensuppe mit viel frischem Gemüse vorbereitet, dazu gibt es Brot mit Butter und Lettöl – alles in allem für uns ein tolles Abendessen. Während wir speisen, unterhalten wir uns auf deutsch und englisch über alle möglichen Themen. Er ist weitgereist, war unter anderem auch schon auf Kreta und wir hören nach unserem letzten Herbstunternehmen dort zum ersten Mal wieder „Yassu“. Marianne ist begeistert von seiner Bang&Olufson-Stereoanlage. Als Erling von unseren weiteren Routenplänen hört, erklärt er uns eine Abzweigung, mit deren Hilfe wir auch den vor uns liegenden Berg hinter Leksvik umgehen können. Das interessiert uns natürlich. Zum Abschluß bietet er uns noch an, dass wir gerne auch seine Toilette mitbenutzen können.

Später im Zelt lauschen wir dann beim Einschlafen dem Wind, der über uns gewaltig in den Bäumen rauscht, uns hier unten aber nichts anhaben kann.

Tageskilometer: 38,4
Schnitt: 13,74 Km/h
reine Fahrtdauer: 2h 47 Min
Gesamt: 38,4 Km

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